Seit langem fordern Tierschützer ein Verbot von Tiertransporten in Drittländer. Insbesondere in weit entfernte Nicht-EU-Staaten werden Transporte für lebende Tiere oft zur Tortur. Regelmäßig berichten Tierschutzorganisationen und Medien über unzureichende Versorgung der Tiere auf der Strecke, Unregelmäßigkeiten bei den Transportplänen oder Qual bei großer Hitze. Das Land NRW hat im September 2019 mit einem vorläufigen Verbot der Abfertigung bestimmter Langstrecken-Tiertransporte durch die Russische Föderation reagiert.
Ebenfalls im September vergangenen Jahres hat die Agrarministerkonferenz die Bundesregierung aufgefordert, die Tierschutztransportverordnung zu ändern. Für Transporte bei über 30 ° C Außentemperatur sollen die Transportzeiten begrenzt werden.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:
- 1. Wie hat der Bund bisher auf die Aufforderung der AMK reagiert?
- Welche spezifischen Maßnahmen gelten aktuell in NRW zum Schutz der Tiere bei Tiertransporten in Drittländer?
- Wie viele Tiertransporte mit wie vielen Tieren wurden in den vergangenen drei Jahren aus NRW in Drittländer genehmigt (bitte nach Jahren, Monaten, Tierarten, Ursprungs- und Zielorten aufschlüsseln)?
- Bei wie vielen geplanten Transporten wurde aus welchen Gründen in den vergangenen drei Jahren die Genehmigung verweigert?
- Wie konnte bei den durchgeführten Transporten nachgewiesen werden, dass die vorschriftsmäßige Versorgung der Tiere stets gewährleistet war?
Jürgen Berghahn
Dr. Dennis Maelzer
Ellen Stock