Perspektiven für unsere Schausteller gefordert

Auf Einladung von Jürgen Berghahn trafen sich neben dem Wilbasen-Gelände Thomas Kutschaty, Fraktionschef der NRW-SPD, Axel Lehmann, Landrat von Lippe, und Christoph Dolle, Kämmerer der Stadt Blomberg, mit Antonio Noack und Siegbert Fried, Vorsitzende des lippischen Schaustellerverbandes, Adolf Steuer und Elmar Meilenbrock.

Eines ist klar: Ohne eine Aussicht auf Wiederaufnahme ihrer Geschäfte werden viele der heutigen Unternehmen nicht mehr überleben können. Viele sind bereits an Ihre Reserven gegangen, haben die Renten- oder Lebensversicherungen gekündigt, in der Hoffnung ihre Unternehmen und damit auch ihre Angestellten durch die Krise hindurch zu retten. Das Kurzarbeitergeld des Bundes schafft zum Glück Erleichterung und wird einhellig gelobt. Die geplante Dauer des Kurzarbeitergeldes wird für diese Branchen jedoch nicht ausreichen und muss verlängert werden.

Keine Unterstützung durch Landesregierung

Der bereits vor den Sommerferien gestellte Eilantrag der SPD-Landtagsfraktion über ein Hilfsprogramm für die Event- und Schaustellerbranche wurde von CDU und FDP abgelehnt. Aus Sicht der CDU/FDP besteht kein Eilbedarf. „Eine Unverschämtheit ist das! Aber typisch, denn der Blick der NRW – CDU und FDP geht immer nur in Richtung der großen Unternehmen und in das Rheinland. Ihre sogenannte Entfesselungspolitik ist reine Lobbyarbeit für wenige“, so Jürgen Berghahn. Auch eine Verlängerung der Sofort-Hilfen und des Beihilfeprogramms für diese Branche sind nicht geplant, was aus einer Antwort auf eine kleine Anfrage der 3 lippischen SPD-Landtagsabgeordneten zu entnehmen ist (hier geht es zur Antwort der Landesregierung).

Kreative Lösungen sind gefordert

Den Wilbaser Markt als Pop-Up-Kirmes einzurichten, war aufgrund der Verkehrssituation leider nicht möglich, wie Landrat Axel Lehmann berichtet. Einige Städte haben nun Flächen in den Innenstädten freigegeben, um so wenigstens etwas Geschäft zu ermöglichen. Solche und weitere kreative Ansätze brauchen wir, um unsere Schausteller und Eventfirmen sowie alle Zulieferer, die dahinter stehen, zu unterstützen. Gerade für die Weihnachtsmärkte werden nun Lösungen gesucht, damit – unter Wahrung aller Hygienevorgaben – wenigstens diese dazu beitragen können, unsere Schausteller durch die Krise zu retten.

Wenn aber auch die Weihnachtsmärkte und Weihnachtskirmesen, also das Weihnachtsgeschäft, wegen der Corona-Pandemie ausfallen, dann wird unsere Schaustellerkultur und das Kirmeswesen weitestgehend aussterben. „Wenn Biergärten öffnen, wenn Freizeitparks öffnen, wenn Fußgängerzonen und Märkte gefüllt sind und wenn vielleicht sogar Fußballstadien wieder auf machen, dann muss es auch Möglichkeiten für unsere Schausteller- und Veranstaltungsbranche geben“, meint Jürgen Berghahn.